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Kung Fu Papa ist Powerpapa

Machst du schon wieder deine Kung Fu Übungen, fragte mich meine Göttergattin. Wie herausgerissen aus einem Traum bekam ich plötzlich mit, dass ich in unserer Mini-Küche stehe und anstatt den Geschirrspüler einzuräumen die zuletzt gelernten Kung Fu Übungen im Kopf durchgehe und dabei voll konzentriert mit den Armen in der Luft herumrudere.

Nicht, dass ich mich vor dem Einräumen des Geschirrspülers drücken will, tatsächlich ist es aber so, dass ich mich über diese Entwicklung freue. Denn ich habe mir jahrelang immer wieder versucht einzureden, dass ich meinem Luxuskörper nur in einem Fitnesscenter dazu verhelfen kann, seine inneren Werte auch äußerlich zu zeigen. Jedes Mal bin ich daran grandios gescheitert.

Denn jedes Mal hat es mir keinen Spaß gemacht alleine in einem Raum voller Menschen irgendwelche Gewichte zu stemmen oder am Laufband der digitalen Anzeige hinterherzulaufen.
Ich brauche Spaß beim Sport. Sonst funktioniert es nicht. Ich machen nicht Sport um abzunehmen sondern Spaß daran zu haben. Es hat lange gedauert um mich an diesen Umstand zu erinnern.

Kung Fu Papa

Diesen Spaß habe ich nun beim Kung Fu gefunden. Die Schule ist gleich in der Nähe und die Leute sind so faszinierend freundlich, dass man sie nichtmal als Menschenhasser wirklich hassen könnte. (Außer natürlich dafür, dass sie so freundlich sind.) Und ich gehe nicht dorthin um Muckies aufzubauen sondern um etwas Neues zu lernen – und das eben an einem Ort, an dem ich mich willkommen fühle. Dass ich dadurch quasi von selbst fitter werde ist klar, es ist mir aber auch egal. Denn ich habe etwas gefunden, das mir gefällt und das ich dementsprechend auch gerne in meinen Alltag integriere – auch beim Einräumen des Geschirrspülers. 😉

Powerpapa – immer und überall

Zum Thema Väter und Sport ist mir vor einigen Monaten ein Buch in die Hände gefallen. “Powerpapa” stand da drauf und begann mit dem Problem, das man als Vater (Mütter sind da bestimmt mitgedacht) in dem Dilemma steckt, ob man einen Teil seiner eher beschränkten “freien” Zeit für sich selbst verwendet und Sport machen geht oder doch lieber etwas mit den Kids unternimmt.

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Die einfach bestechende Lösung: Man verbindet die beiden Dinge und trainiert gemeinsam mit den Kleinen. In einer eher motivierten Version sieht das dann wahrscheinlich so aus wie das hier. oder das hier. Oder das hier:

Aber Spaß bei Seite. Die zeitliche Komponente ist tatsächlich ein Problem – war auch öfter Thema hier im Blog. Jede Minute, die man für “persönliche” Aktivitäten verwenden will, muss man sich gewaltsam aus dem Alltag herausreißen – schlechtes Gewissen inklusive.

Powerpapa versucht deshalb einen etwas anderen Weg und bringt den Sport in die Familie. Anstatt ins Fitnesscenter zu gehen sollen Väter gemeinsam mit ihren Kids üben. Das sieht dann nach verschärftem Herumtollen mit Kindern aus, wobei die Umgebung – Bäume, Bänke, Wippen am Spielplatz – bestmöglich eingebunden wird.

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Die Idee finde ich gut, das Buch ebenso. Es ist schön und verständlich aufgebaut und mit vielen Bildern versehen. Kaufempfehlung, also.
Die folgende Einschränkung muss ich aber mitreichen: Obwohl die einzelnen Übungen “einfach” aufgebaut sind, sind sie für Fitness-Einsteiger schwierig genug und verlangen ihnen viel Konzentration ab. Ich könnte mir vorstellen, dass die Einbindung von Kindern in eben diese Übungen schnell mal zu einer Überforderung bei den Vätern führen kann. Dh man sollte sich unbedingt vorher mit den Übungen auseinandersetzen und sie relativ flüssig beherrschen, bevor man die Kids animiert mitzumachen.

Kung Fu Mädchen

Neulich bekam ich mit, wie meine Kleine mitten im Wohnzimmer steht und voll konzentriert ihre eigenen Kung Fu Übungen macht. Schön, dachte ich mir, dass auch ihr das Training Spaß macht. Und weil sie es nicht als mühselige Übung sondern unterhaltsame Herausforderung sieht, macht sie es auch gerne. Da kann mir nichts Besseres passieren.

 

Copyright Screenshot: The Terry Ganter Family Workout – Saturday Night Live

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Marko

Gründervater bei ultimatemoms.at
Marko Zlousic ist der Gründer von ultimatemoms.at und nicht mehr ganz so frisch gebackener Vater der kleinen Klara. Er lebt und arbeitet in seiner zweiten Heimat Wien und versucht in seiner neuesten Rolle alles richtig zu machen…

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