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Vor ein paar Wochen war es so weit. Viel früher als gedacht, aber dann doch irgendwie zu erwarten: Das erste Kinder-Tablet hat seinen Weg in unseren Haushalt gefunden. Es wirkt irgendwie sympathisch, ist handlich und angenehm in der Handhabung. Trotzdem war ich mir nicht sicher wie ich dazu stehen soll. Keine Frage, meine Kleine liebte es natürlich ab dem ersten Augenblick. Aber, das war ja klar.

Woraus ist es gemacht?

Unser Testgerät war ein Kurio Tab des Herstellers Kurio Interactive, das im Handel für rund 140 Euro zu haben ist.
Das Kurio Tablet kommt sehr gefällig daher, mit einem 7 Zoll Display (1024×600 pixel) – gerade gut geeignet für Kinderhände. Eine abnehmbare Silikonhülle schützt das Gerät vor den klassischen kleinen Handhabungsfehlern, die nicht nur bei den Kleinen vorkommen. Die Hülle liegt eng am Gerät an und lässt sich leicht runter und wieder drauf geben. Wie viel Stöße die Hülle tatsächlich aushält kann ich an dieser Stelle nicht sagen, eine intensive Nutzung (1 Kind über ein paar Wochen hinweg) hat das Gerät jedenfalls gut überstanden.
Ein kleiner Nachteil dieser schlanken Gestaltung ist, dass das Gerät keinen integrierten Ständer besitzt um es am Tisch aufzustellen. Dies mag beim Spielen am Tablet kein Problem darstellen, weil man es dabei im Schoß oder in beiden Händen hält. Wenn man aber Videos anschauen will, wäre eine entsprechende Vorrichtung dann aber doch angenehmer.

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Im Inneren des schmucken Kinder-Tablets läuft Android 4.4 KitKat. Ein 1.2 GHz Dual core Prozessor, 8 GB Speicher (mit Micro SDHC Card um bis zu 32GB erweiterbar) und 1 GB Arbeitsspeicher sorgen dafür, dass dem Spiel nichts im Weg steht. Naja, zumindest nicht allzu viel. Es ist eben kein Leistungsmonster.

Das Tablet verfügt über eine Front- und eine Rückkamera, die annehmbare aber sonst nicht besonders berühmte Fotos machen – für ein Kinder-Tablet völlig ausreichend.
Die Batterie liefert, subjektiv gesehen, eine überraschend gute Performance und lässt sich über Micro USB 2.0 Stecker flott aufladen.

Wie funktioniert es?

Sobald man das Kurio Tab erstmals einschaltet, wird man durch die Einrichtungsprozedur geführt: W-Lan einrichten, Elternkonto anlegen, Kinderkonten anlegen. Pro Kinderkonto kann festgelegt werden, welche Anwendungen und Funktionalitäten freigeschaltet sind, was das Kind zu welchen Uhrzeiten selbständig tun darf und für welche Tätigkeiten die Freigabe des Elternkontos benötigt wird. Ab dem Zeitpunkt können Kinder die für sie freigegebenen Tools nutzen.

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Der Eltern-Modus, mit der Möglichkeit mehrere Zugänge einzurichten und diesen unterschiedliche Berechtigungen zu geben, kann tatsächlich ein häufig auftretendes Problem lösen, das alle Eltern kennen, die den Kids ihre eigenen Tablets zur gemeinsamen Nutzung überlassen: In der Regel werden Apps gelöscht oder verschoben. (Zumeist sind es dann die eigenen Lieblingsapps.) Nicht gesetzte Einschränkungen ermöglichen In-App-Käufe.
Am Kurio Tab ist das alles kein Problem, da diese Einstellungen einfach angepasst werden können.

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Was kann man damit machen?

Jedes Gerät ist nur so gut, wie die Software, die darauf läuft. Dementsprechend ist man an die Vielfalt und Qualität der jeweilis angebotenen Apps angewiesen – und da gibt es einige. Am Kurio Tab hat man Zugriff auf den Android Store und den Kurio Store.
Der letztere besticht vor allem durch die einfache Aufteilung der Apps in unterschiedliche Alterskategorien, was das Zurechtfinden am Anfang um einiges erleichtert.
Da meine Test-Partnerin Klara vier Jahre alt ist habe ich mir vor allem die Apps angesehen, die für jüngere Kinder geeignet sind und nur wenig im Angebot für ältere Kids hineingeschnuppert. Wenig überraschend handelt es sich bei der Mehrzahl der angebotenen (und getesteten) Apps um digitale Versionen der Kinderspiel-Klassiker. Eine schöne Erweiterung der Offline-Spiele und definitiv genug Angebot um auch auf der längsten Reise mit Kind genügend Unterhaltung “out of the box” mitzuhaben.

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Dass in der Auswahl auch ein paar heftige Griffe ins Klo dabei sind kann sich jeder vorstellen. Von furchtbar nervigen bis zu absolut sinnlosen und schlecht gemachten Apps ist alles dabei. Die meisten Spiele werden von den Kleinen aber geliebt – egal wie schrecklich sie sind. Da ist man dann wieder froh über den Eltern-Modus. 😉

Zusammenfassung und Verbesserungsvorschläge

Wenn ich über das Kurio Tab spreche bin ich versucht den Vergleich mit meinem iPad zu suchen, das ich sonst nutze und auf dem ich mit Klara immer wieder Videos ansehe. Das wäre aber kein funktionierender und fairer Vergleich, weil das iPad deutlich teurer und entsprechend besser ausgerüstet ist. Meine Nutzung (Primär als Arbeitsgerät und zum Videoschauen) unterscheidet sich auch enorm zum Kinder-Tab, auf dem ausschließlich gespielt wird.

Das Kurio-Tab ist ein gutes Zweit-Tablet, das man ohne große Angst den Kleinen in die Hände geben kann ohne Angst haben zu müssen, dass sie damit etwas anstellen. (Naja, zumindest nicht mehr als normal.)
Es ist einfach im Handling und bietet eine menge Features, die den Eltern das Leben einfacher machen und letztendlich den Kids eine Freude bereiten.
Wie jedes Tool hat auch dieses ein paar (kleine) Einschränkungen. So schützt die schicke Hülle das Gerät nicht vor Spritzwasser – eigentlich überraschend bei einem Produkt für Kinder.)
Mehrere Kinderprofile mit entsprechender Anzahl an Apps und Spielzeit könnten den Speicherplatz schon bald ausreizen. Dieser lässt sich zwar mit einer Micro SD Karte erweitern, in Zeiten von immer größer werdenden Anforderungen an die Speicherplatzgrößen hätte ich dann doch etwas mehr als 8GB vermutet. (Wie auch immer, für ein Kind reicht der Platz völlig und zwingt die Eltern von Zeit zur Zeit eventuell zur digitalen Hygiene. Auch nicht schlecht.)

Alles in allem gibt es für dieses Produkt aber eine Kaufempfehlung. Es ist im Großen und Ganzen an den Notwendigkeiten der Zielgruppen ausgerichtet und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Was man als Tablet-Neuling bedenken sollte

Mit der Übergabe des „kindersicheren“ Tablets an die Kleinen ist es nicht getan. Es ist und bleibt ein Spielzeug, das überwiegend in Begleitung von Erwachsenen genutzt werden sollte.
Über das Gespielte reden, Rückmeldung einholen und Empfehlungen und Lösungswege anbieten ist ein wichtiger Teil dieses Prozesses.
Dadurch wird die Problemlösungskompetenz der Kleinen gesteigert und man selbst lernt viel über die Kids.
Ganz nebenbei wird gleichzeitig das große Frustpotential, das (vor allem unbekannte) Spiele mit sich bringen natürlich abgefangen.

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Marko

Gründervater bei ultimatemoms.at
Marko Zlousic ist der Gründer von ultimatemoms.at und nicht mehr ganz so frisch gebackener Vater der kleinen Klara. Er lebt und arbeitet in seiner zweiten Heimat Wien und versucht in seiner neuesten Rolle alles richtig zu machen…

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