Vor einigen Jahren, ich war unterwegs mit Freunden, kam ich mir vor, wie der der herabgestiegene Tanzgott auf Erden-Urlaub. In einer der Wiener Diskos ließ ich die Hüften schwingen und kam mir in etwa so jung vor, wie die Meute, die mich umgab. Nicht, dass mir mein Alter jemals Kopfzerbrechen bereitet tätte, aber zum allerersten Mal im meinem Leben merkte ich damals, dass der Spruch „man ist so alt, wie man sich fühlt“ einfach nicht stimmen kann. Denn während ich auf der Tanzfläche abging, wie die freigelassene Horde Erstklässler ohne Aufsicht, merkte ich plötzlich im Augenwinkel, wie ich mit dem eindeutigen „Was ist mit dem alten Knacker los“-Blicken bedacht wurde.
Einige Jahre später – wenige Wochen ist es her – war ich Zeuge, wie mein kleines Mädchen die sommerliche Badegelegenheit (vulgo „Pool“) nicht wie üblich mit einem verzückten „Wawa!“ sonder einem astreinen „Wasser“ bedachte. Damit bewies sie, dass das Sprichwort „Man ist nur so als, wie man sich fühlt“ tatsächlich nicht stimmen kann.
Wie die Zeit vergeht: gestern noch Wawa, heute schon Wasser. Gestern noch jung, heute nicht mehr ganz… So ist das eben. Dass man selbst tatsächlich auch älter wird, merkt man an den eigenen Kindern – und den fremden.
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