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Endlich: Gute Mucke für die ganze Familie!

Ein Ohrwurm ist ja per se nichts Schlechtes. Natürlich, wenn man den ganzen Tag „Stayin’ Alive“ im Ohr und dazu womöglich noch John Travoltas Hüftschwung vor Augen hat, kann einen das schon ein wenig von den wirklich wichtigen Büroangelegenheiten ablenken.

Das elf Nummern umfassende Album von Markus Reyhani beinhaltet einige Ohrwürmer. Zwei, drei Mal nebenbei gehört, verfolgen einen Zeilen wie „Ich atme ein, ich atme aus“ (aus dem Stück „Im Sommer auf der Wiese“) oder „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 / hat irgendwer die 11 und die 12 gesehen?“ („Die Elf und die Zwölf“) durchaus auch bis in die Hack’n.

Nun wird sich der eine oder die andere denken: Was sind das bloß für Texte? Limp Bizkit auf Deutsch? Nein, das absolut unseichte Niveau des Ganzen erschließt sich a) bei weitem nicht aus diesen kurzen Zitaten und b) doch ein bisschen aus dem Untertitel „Musik für Kinder“. Der in Chicago lebende Komponist Reyhani hat das Album seiner Tochter Ruby zum zweiten Geburtstag geschenkt. Inhaltlich dreht es sich um viele, viele Dinge, die kleine Kinder beschäftigen und große Kinder – uns alle! – viel mehr beschäftigen sollten: Umwelt und Natur, das Leben bei Nacht (wenn keiner hinschaut!), „Das Gute in dir“, das Lob der kleinen Dinge, die großen Rätsel der Welt und – selbstverständlich – Piraten!

Zurück zur Musik: Wer eine hochwertige Kinder- und Wohnzimmerbeschallung für seine/ihre ca. zwei- bis zweiunddreißigjährigen Kinder und/oder sich selbst sucht, ist bei Markus Reyhani und seiner mindestens dreizehnköpfigen, talentierten Sing-, Spiel-, und Arrangier-Mannschaft genau richtig. Wenn man zudem gegenüber der im faden (deutschsprachigen) Hochkulturzirkus zu erwartenden Abschätzigkeit gegenüber sich an Kinder und Jugendliche richtenden Kunst ausreichend immun ist, darf man hier den Vergleich zu überregionalen Erfolgstruppen wie Selig, Echt, Sportfreunde Stiller oder meinetwegen Juli ziehen. Und wenn man ganz fest die Augen schließt und die deutschen Worte ausblendet, schauen dann und wann sogar Bob Dylan und Conor Oberst (ganz kurz) um die Ecke.

Eine echte Empfehlung – von mir und Klein-Mira!

Viele schöne Hörproben gibt es auf der Ruby-Seite. Das Video zum „Warum Song“ gibt es auf YouTube. Markus Reyhani gibt es auf Facebook und mit weiteren Infos auf seiner persönlichen Website.

So, und jetzt ab zu Amazon und/oder iTunes :-)

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(mad)

Bernhard Madlener, Jahrgang 1979, wurde kurz vor seinem 28. Geburtstag durch die Vaterschaft geadelt. Geboren im Ländle, seit 2004 freiwillig eingebürgerter Wiener mit Hang zum Meidlinger Dialekt. Mehr über (mad) gibt's hier.

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4 Comments

Caroline

2012-02-02 12:56:42 Antworten

Feines Album! Zum Mitsingen und Herauswippen aus dem Zuckowskibrei, der ansonsten zu häufig im Haus herumflösse. Texte noch nah genug an den Kindern und nicht zu weit weg von den Eltern; schöne vertanzte Mittellinie. Auf, an die Hände nehmen und ab in den Wintergarten!

digiom (Jana Herwig)

2012-02-14 22:03:42 Antworten

Das allerbeste Kinderliederbuch (CD gibt’S auch separat zu erwerben) ist aber dieses, inklusive „EInPfleger aus Hernals“ (statt Jäger aus Kurpfalz) und Wienerisch vorgetragenem „Was müssen das für Bäume sein…“

Simsalabim Bamba Saladu Saladim. Nilpferdwalzer, Zungenschnalzer und viele andere Lieder:

http://www.amazon.de/Simsalabim-Saladu-Saladim-Nilpferdwalzer-Zungenschnalzer/dp/3701720428/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1329256901&sr=8-2

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