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Am beruhigtesten fühlen sich Mami und Papi im Straßenverkehr immer noch, wenn der Nachwuchs fest angeschnallt am Gepäckträger hängt. Natürlich nicht fies mit dem Bügel festgeklemmt, sondern gemütlich im Kindersitz. Vielleicht noch mit einem Keks in der Hand. Der Wind streicht ihm durchs Haar (soweit er’s durch den Helm schafft), Bambina ist gut gelaunt, und ab geht’s ins Grüne.

Den fix montierten Fahrradsitz gab’s zum ersten Geburtstag. Damals begnügten wir uns zuerst damit, das Rad im Laufschritt zu schieben, um die Passagierin langsam daran zu gewöhnen. Mit Mami fuhr sie schon bald die ersten Meter, bei Papi gab’s Geschrei: Das ist der Lauf des Elternlebens.

Doch bald schon erübrigte sich auch diese Form der Rebellion, und wenn es darum ging, mit 20+ km/h durch die Landschaft zu flitzen, war ihr ziemlich egal, wer sich vorne drauf abstrampelte: „Huuuiiii!!!!“

Heute, mit fast vier, hat man dann schon eine hartnäckig anfeuernde Rennmaus mit an Bord, deren Wortschatz sich irgendwo zwischen „schneller, schneller“ und „nicht bremsen!“ einpendelt.

Wirklich lange Touren sind noch nicht drin: Nach 30 bis 45 Minuten gewinnt der kindliche Bewegungsdrang, der einen im wahrsten Sinn des Wortes ziemlich aus dem Gleichgewicht bringen kann; aber bis dahin hatten wir’s fast jedes Mal in den Lainzer Tiergarten oder zu diversen Kinder(wasser)spielplätzen geschafft. Wichtigste Zusatzausrüstung ist dabei wohl das Körbchen an der Lenkstange: Mega-uncool und mega-praktisch, da die Alternative hieße, Töchterchen mit dem vollgestopften Rucksack abzuwatschen…

Lästig ist nur eins: Ein Wutanfall, der den Fahrradhelm mit voller Wucht auf den Asphalt knallen lässt, führt zwangsläufig zum Neukauf dieser Schutzausrüstung. Darüber müssen wir reden, Kind, sonst wär’s mit dem Auto bald billiger. Aber so einen Benzinstinker wollen wir natürlich nicht daheim stehen haben.

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(mad)

Bernhard Madlener, Jahrgang 1979, wurde kurz vor seinem 28. Geburtstag durch die Vaterschaft geadelt. Geboren im Ländle, seit 2004 freiwillig eingebürgerter Wiener mit Hang zum Meidlinger Dialekt. Mehr über (mad) gibt's hier.

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2 Comments

su

2011-11-20 17:48:59 Antworten

da fahradfahren eines meiner lieblingsbeschäftigungen ist und zurzeit noch nicht möglich ist mit baby elias, amüsiert mich dein text sehr… bin schon sehr neugierig wie elias aufs fahrrad fahren reagiert und wie es ihm gefallen wird.
gibts eigentlich auch erfahrungen mit diesen wagerln die man ans rad hängen kann?
also ich hätte am liebsten so ein tolles lastenfahrrad aus holland, wo man vorne die kinder mit sicherheitsgurt hineinsetzen kann und gleichzeitig auch noch das „körberl“;o) oder sonstiges mittransportieren kann.
fahrrad ahoi

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