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Abenteuer Zelten – mit der Natur im Einklang!

Die Sonne färbt die Baumspitzen rot, das Holz knistert im Lagerfeuer, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und Speck zieht durch die frische Morgenluft und der Kuckuck begrüßt den stolzen Vater der das Frühstück in der „Wildnis“ zubereitet. Es dauert nicht lange und im Zelt beginnt es sich zu regen. Reißverschlüsse surren, Metallbecher scheppern und eine kleine Mädchenstimme fragt ganz verzagt „Papa weg?“ Darauf die verschlafene Antwort der Mutter: „Nein. Papa ist nicht weg. Papa macht Frühstück.“ Genau. Papa macht Frühstück am eigenen Lagerfeuer mit selbst gesammeltem Holz und selbst gebasteltem Grillrost etc. „Hrg, hrg, hrg.“ (frei nach Tim Allen).

Es dauert nicht lange und die ganze Familie sitzt glücklich und zufrieden ohne Handy, Nintendo DS oder sonstiger Elektronik beim Frühstück in freier Natur.

Unmöglich? Schwer zu organisieren? Extrem mühsam?

Nein! Keineswegs. Mit ein bisschen Planung und ein paar Tricks lässt sich das einfach bewerkstelligen. Nachdem auch mein Sohn bereits vor seinem dritten Geburtstag seine ersten Nächte am Lagerfeuer verbracht hatte, galt es dasselbe natürlich auch für meine Tochter (2,5Jahre) zu ermöglichen. Ihr wisst ja, die Legende verlangt es so :-).

Ein Zelt, ein Spaten und noch so ein paar Dinge…

Eine gute Ultimatemoms Campingliste und eine zeckengeimpfte Familie ist die Basis für einen erfolgreichen Campingausflug. Ebenso wichtig ist natürlich der Ort des Geschehens. Vom wild zelten kann ich nur schwer abraten. Da bekommt man beginnend mit der Feuerwehr, der Polizei und natürlich dem Grundstücksbesitzer nur Ärger. Das Zelt im Garten ist zwar auch nett aber nicht wirklich ein Abenteuer.

Ein geschützter Zeltplatz erspart viele Schnüre zum Abspannen und darüberfallen :-)

Der ideale Zeltplatz

…liegt in oder an einem Wald (schön kühl im heißen Sommer). …hat einen Bach in der Nähe. …eine Lichtung für das Lagerfeuer, Minimalradius 10 Schritte zum nächsten Baum. …im Idealfall ein Gewässer zum Fischen daneben. Woher nehmen und nicht stehlen? Die eine Möglichkeit sind die ganzen Freizeit- und Naturvereine die selbst Zeltplätze haben und die meist auch gerne weiter vermieten, also Naturfreunde, Pfadfinder etc.. Die andere Möglichkeit sind Verwandte/Bekannte die vielleicht sogar ein Stück Wald haben in dem man es sich gemütlich machen kann. Als Anreiz für die Grundstückbesitzer gilt die Verringerung der Brandgefahr. Wieso das? Ganz einfach. So ein Zeltplatz gehört natürlich aufgeräumt damit in der Nacht niemand auf dem Weg zur Notdurft stolpert. Außerdem brauchen wir ja auch Feuerholz, dass wir natürlich selber sammeln und damit gleichzeitig die Brandgefahr verringern.

Das Wetter ist wichtig

Total verregnet macht das Ganze keinen Spaß. Damit nasses Gewand wieder trocken wird bräuchte man einen Ofen im Zelt und da wird es dann aufwendig. Daher ganz wichtig die Wettervorhersage. Ich nehme da immer die Wetterseite vom ORF und sehe mir da auch die Satellitenbilder und Prognosen an. Hier empfiehlt sich die Dreitagesprognose. Alles was weiter in die Zukunft reicht ist zu ungenau. Nichts desto trotz ist es auch beruhigend, wenn man in der Nähe des Zeltlagers ein Notfallquartier (nächstgelegener Verwandter/Freund) für alle Fälle hat.

Was machen wir da eigentlich?

Am besten man reist am frühen Nachmittag an damit die wichtigsten Dinge bis zum Schlafen gehen erledigt sein können. Sprich: Zeltaufbau, Gepäck ausladen und Schlafplatz herrichten. Ja keine aufblasbaren Matratzen verwenden (ausgenommen selbst aufblasende Campingmatratzen) die gehen aufgrund des groben kalt/warm Wechsels unweigerlich in der Hälfte der Nacht aus und man schläft somit am Boden weiter.

Nach dem alles für die Nacht vorbereitet ist geht’s ans Lagerfeuer, darauf komme ich gleich noch zurück. Dann wird gegrillt was das Zeug hält. Vom Gemüse in Folie bis zum Würstchen am Spieß (nicht direkt ins Feuer!) und dem Fleisch/Tofu/Halloumi auf der Grilltasse das volle Programm. Für den Notfall sind der Gaskocher und ein zwei Dosen mit von der Partie. Zum Schluss natürlich noch die Marshmallows als Nachspeise. Dann kommen die Gruselgeschichten noch zum Zug die am Lagerfeuer so richtig gut wirken. Dann Katzenwäsche und ab ins Bett. Am nächsten Tag Frühstück, Abwaschen, Morgentoilette am Bach, fischen od. spurenlesen im Wald, Lager weiter ausbauen. Mit Draht, Klebeband, Leatherman und etwas Phantasie lassen sich da die tollsten Sachen machen.
Danach Mittagessen, Abwaschen und weiter fischen bzw. Spurensuche. Die Ultimatemoms unter euch können hier auch eine tolle Schnitzeljagd machen. Die braucht aber mindestens einen halben Tag Vorbereitung. Bald ist dann wieder Zeit für das Abendessen. Da die Zubereitung am Lagerfeuer viel länger dauert als zu Hause in der Küche, ist das immer ein großer Teil des Tagesablaufs. Das alles gilt natürlich nur als Vorschlag und lässt sich beliebig abändern. Man kann auch den Steckerlfisch vom Wirten am Lagerfeuer essen *g*.

Die Feuerstelle

Das wichtigste beim Campen ist die Feuerstelle. Hier spielt sich das meiste ab. Neben dem bereits beschriebenen Sicherheitsabstand zu Bäumen und sonstigen brennbaren Gegenständen gilt es hier noch andere Dinge zu beachten: Nicht zu groß und nicht zu klein. 1×1 großer Schritt ist in der Regel ausreichend für bis zu 10 Personen und auch für deren Essen. Mindestens eine Spatenlänge tief ausgraben und dann die Erde darum auch noch eine Spatenlänge hoch aufschütten. Wie eine Burgmauer. An der Seite wo der Wind hauptsächlich herkommt darf es etwas niedriger sein damit dieser das Feuer anfachen kann. Im besten Fall verwendet man noch zusätzlich Steine bzw. Ziegel um den Rand der Feuerstelle abzusichern. Der Sicherheitsabstand zum Feuer soll mind. 1,5 Meter betragen.

Die Feuerstelle soll so konzipiert werden, dass man einen selbst gebauten Rost (Gartendraht unbeschichtet mit vier Holzstangen) drüberlegen kann. Auf dem Rost legt man dann die Alu-Grillschalen (siehe Checkliste). Über Nacht sollte das Feuer nur mehr ein Aschehaufen sein und nicht brennen ausgenommen natürlich man möchte die ganze Nacht Feuerwache spielen. Beim Ablöschen des Feuers nach dem Wasser ganz zum Schluss einfach die Erde ringsum wieder auf die Stelle geben. Im Idealfall ist das Loch verschwunden und alles wieder so wie zuvor.

Das schlaue Buch

Ich werde euch hoffentlich bald eine Rezession zu einem aktuellen Buch für das Campen liefern können. Bis dahin jedoch darf ich Euch auf mein altes Pfadfinderbuch „Unterwegs“ vertrösten. So ein Büchlein existiert fast in jeder Verwandtschaft und erklärt simpel den Betrieb eines Zeltlagers. Hier jedoch trotzdem kurz ein paar Dinge die man so bastelnder und spielender Weise machen kann: Zeltgraben für Regenwetter ausheben (Ablauf und Brücke zum Eingang nicht vergessen). Kleiderständer, Mülleimer, Erdkeller, Grillrost, Wurst-/Marshmallowspieße usw..

Im Einklang mit der Natur…

Jeder Camper sollte immer seinen Müll wieder mitnehmen. Ganz besonders gilt dies an Plätzen wo normalerweise nicht gecampt wird. Den Müll am besten immer gleich wegräumen so dass sich die Tiere nicht daran verletzen können. Wer den Platz dann zum Schluss auch nochmal absucht ob er eh nichts vergessen hat wird sicher gerne wiederkommen dürfen. Und sind wir uns ehrlich, eine jede Ultimatemom sollte so einen Zeltplatz haben *g*.

Viel Spaß beim Abenteuer Zelten.

Hier „Ultimatemoms Campingliste“ nochmal die Checklist zum Download und abändern.

©Fotos: Alle Ultimatemoms
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Ralf

Der Meditations-Dad
Ralf ruht in seiner (spirituellen) Mitte - jedenfalls mehr als alle anderen Moms und jedenfalls nur so lange, bis er auf den nächsten Wahnsinn drauf kommt, den die Gesellschaft unseren Kids antut. Dann ist es nämlich vorbei mit dem inneren und äußeren Frieden.

3 Comments

digiom (Jana Herwig)

2011-06-01 16:42:34 Antworten

Erdkeller mitnehmen?

Ralf

2011-06-01 19:27:20 Antworten

Nicht mitnehmen *g*.
Unter Erdkeller (beim Campen) versteht man ein ca. 100cm langes, 50 cm breites und 70cm tiefes Loch mit einem Deckel aus zusammengebundenen runden Holzstäben. Wenn man möchte, kann man die Wände auch noch mit Holzstäben ausfüllen. Der „Erdkeller“ hält dann eine schön kühle Temperatur. Da wird dann auch die Butter nicht wegschmelzen. 😉

Richard Gosdin

2012-04-04 13:49:04 Antworten

Danke, ich plane unseren Urlaub und das gab mir ein paar Ideen.

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