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Lobbying beginnt mit der „Meins-Phase“

Meins-Collage, Rutsche, Laura, SandkisteLobbying umfasst alle organisatorischen und kommunikativen Bemühungen von Unternehmen, Interessenverbänden und Gruppen oder Einzelpersonen zur systematischen Einflussnahme auf öffentliche Institutionen wie Gesetzgebung, Regierung und Verwaltung in der EU, im Bund, in den Ländern und den Gemeinden mit dem Ziel, Interessen zu vertreten und durchzusetzen.[1]

Die Familien-Lobby

Umgelegt auf das Familienleben bedeutet das, dass die Kinder versuchen ihre eigenen Interessen bei den Eltern durchzusetzen. Die angeführte Definition würde bei meinem Sohn lauten:
Alles was ich mache und von dir wohlwollend aufgenommen wird, soll dazu dienen meinen Stand bei dir im Bezug auf die Durchsetzung von meinen persönlichen Interessen zu stärken.
Das klingt ja noch nett. Aber bei meiner kleinen Tochter sieht die Sache ganz anders aus:
Ich alles, alle anderen nix. Kurzform: MEINS

Beispiel: Wir sind abends noch kurz im Hof um überschüssige Tagesenergie vor dem Bettgehritual abzubauen, da entsteht beim Rutschen (Sandkiste war aufgrund des nassen Sandes gestrichen) folgender Dialog:

Papa: „Du bist aber schnell beim Rutschen.“

Laura: „Ja. Meine Rutsche.“

Papa: „Die Rutsche ist doch für alle Kinder da.“

Laura: „Nein. Meine Rutsche.“

Papa: „Wenn du aber nicht gerade rutscht dürfen doch die anderen Kinder auch rutschen.“

Laura: „Nein. Laura-Rutsche. Kinder, Sandkiste.“

Papa: „Die andern Kinder dürfen nur in die Sandkiste?“

Laura: „Ja (mit schiefem Kopf – nach dem Motto: und selbst das muss ich mir noch gut überlegen).“

Es gilt die Unschuldsvermutung

Hier ist klar, es geht um die so genannte „Meins-Phase“. Lobbying ist ja (zum Teil) auch nichts anderes wie eine Meins-Phase, halt nur auf höherem Niveau. Wenn Jemand etwas durchsetzen will und dabei Hilfe braucht nimmt er sich einen Lobbyisten und bittet ihn seine Interessen, zum Beispiel im EU-Parlament, durchzusetzen. Der Fehler von Herrn Strasser war ja so gesehen nur der, dass er allem Anschein nach als Privatperson die Kohle eingestriffen hat (MEINS) und dabei nicht im öffentlichen Interesse handelte. Ach ja und, dass er die Kleinigkeit vergas, dass man als Politiker nicht Lobbyist sein darf. 😉 Bevor ich es vergesse es gilt natürlich bei allem hier geschriebenen die Unschuldsvermutung.

Ausgenommen bei meinen Kindern. Da weiß ich zu meist was die angestellt haben. Das Dumme ist nur, die lobbyieren nicht nur bei mir sondern auch bei Großeltern, Nachbarn und sonstigen Sympathieträgern. Das erschwert die Erziehung ganz gewaltig. Die „Meins-Phase“ hört prinzipiell nicht ohne Zutun der Eltern auf. Wenn man daher nicht möchte, dass sein Kind unweigerlich zu einem Kriminellen wird muss man was dagegen tun. Die Teilen-lernen-Methode finde ich da nur Kontraproduktiv. Begründung: Wenn mir jemand mein Handy aus der Hand reißt und aufgrund meiner Gegenwehr ein Ordnungshüter vorbeikommt und meint ich muss auch teilen können würde ich, glaube ich, einen Zuckaus bekommen. Daher hilft da angeblich nur die Tausch-Methode. Sprich, Sandkistenschaufel gegen Bagger und so weiter.

Ich frage mich nur, wie man eine Rutsche gegen eine Sandkiste tauschen soll.


[1] Gem. PRVA-AK-Lobbying

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Ralf

Der Meditations-Dad
Ralf ruht in seiner (spirituellen) Mitte - jedenfalls mehr als alle anderen Moms und jedenfalls nur so lange, bis er auf den nächsten Wahnsinn drauf kommt, den die Gesellschaft unseren Kids antut. Dann ist es nämlich vorbei mit dem inneren und äußeren Frieden.

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